Gruppen

Plattler

Die Schuhplattler werden gestellt von unserer Jugendgruppe und tragen die miesbacher Gebirgstracht, wie sie in verschiedenen Formen im gesamten Alpenraum und Allgäu verbreitet ist. Die Burschen in schwarzen Lederhosen und grünen Leibchen, die Mädel im schwarzroten Dirndl mit blauer Schürze und Schultertuch. Zeitlich lässt sich diese Tracht kaum einordnen, weil sie sich nicht verändert hat und auch ständig getragen wurde, somit auch nie richtig ausgestorben ist. Unsere ehemalige Kindergruppe ist mittlerweile ihren kleinen roten Dirndln bzw grauen Lederhosen entwachsen und macht nun bei den “Großen” mit. Und so mancher ausgewachsene Schuhplattler denkt heute noch bedauernd an die Zeit zurück, als er den Bauch noch nicht einzuziehen brauchte, um die Lederhose zuknöpfen zu können… Die Burschen machen Schuhplattler aus dem ganzen Alpenraum, wie z.B.den Schlierseer, den Ruhpoldinger, den Schlieracher, den Birksteiner usw. Besonders beliebt sind immer wieder der Bankltanz oder der Watschler, bei dem sich vier Burschen wegen zweier Mädchen in die Haare kriegen. Höhepunkt fast jedes Auftritts ist das Jahr über der weithin bekannte Kronentanz, der fast schon zum Standardrepertoire jeder Trachtengruppe gehört. In der Weihnachtszeit dagegen erfreut der Sternentanz sich größter Beliebtheit, zaubert er doch mit seinen lichterbesetzten Zackenbögen winterliche Atmosphäre in jeden Saal.

Plattler

Heimattracht

Den größten Blickfang im Verein stellt zweifellos die historische Biberacher Tracht dar, welche die Volkstanzgruppe trägt. Schließlich überragen die Frauen mit ihren großen Radhauben in Gold, Silber oder schwarzer Chenille selbst hoch gewachsene Mannen. Zu verdanken ist dies der weiblichen Hoffart, die dafür sorgte, dass Anfangs des 19. Jahrhunderts aus kleinen Becherhauben schließlich große Räder wurden, weil jede Dame der Gesellschaft versuchte, die anderen zu übertrumpfen. Heute ist so etwas natürlich völlig undenkbar… Außer der Haube tragen die Frauen lange Kleider in verschiedenen Farben; auch die Schürzen sind nicht einheitlich, schließlich war es keine Uniform, sondern individuelle Kleidung. Gold- oder Silberborten rahmen die Schürzen ein und zeigten früher den Wohlstand der Trägerin an: Wer es sich leisten konnte, ließ die teuren Borten auch noch diagonal über die unteren Ecken nähen, ein, zwei oder drei Streifen, je nach Geldbeutel. Ein Schultertuch aus Mailand, das mailänder Flammentuch, rundet das Erscheinungsbild ab. Und Schmuck darf natürlich auch nicht fehlen, zeitgemäß damals Silber - Filigranarbeiten, die zusätzlich zum optischen Reiz eine praktische Aufgabe erfüllten: Schulterketten verhinderten das Flattern des Schultertuches, Schürzenketten mit Filigrantulpen das Wehen der Schürze. Was heute das Handtäschchen ist, war damals der Korb, der in seiner bauchigen Form mit geflochtenem Deckel und farbiger Fassung eine Besonderheit darstellt.

Heimattracht

Die Kleidung der Männer zeigt viele Anklänge an die Soldatenzeit. Lange Militärmäntel mit großen silbernen Schildbuckelknöpfen oder hüftlange Jacken schützten vor Kälte und Regen. Darunter trug der Biberacher eine Weste mit sog. Duttenknöpfen, deren Form an Fingerhüte erinnert. Hier zeigte sich der Reichtum des Mannes anhand des Materials: Messing, Silber oder sogar vergoldet mußte es sein, um Einruck zu schinden. Ausserdem war natürlich die Zahl der Knöpfe Ausschlag gebend - je mehr, desto besser, wobei lange Typen oder solche mit Bauch dabei sicherlich im Vorteil waren. Schwäbische Sparsamkeit bewog den Biberacher aber dazu, die Knöpfe auf eine Stoffleiste zu nähen, die dann in verschiedene Westen eingeknöpft werden konnte. Das Beinkleid bestand aus ledernen Kniebundhosen, die Füße steckten in Schnallenschuhen, und bei der Kopfbedeckung hatte man(n) dann erst recht die Qual der Wahl: Dreispitz (ein französisches Relikt), Schaufelhut (ein Dreispitz mit heruntergeklappter vorderer Krempe) oder Fellmütze aus Otter- oder Biberfell. Komplett war und ist die Tracht erst mit Uhrenkette und großem Schirm, der gleichwohl gegen Regen und Sonne einsetzbar ist. Die Heimattracht tanzt vor allem schwäbische Tänze, wie sie hier in der Gegend gepflegt wurden, z.B. die schwäbische Tanzfolge oder Lauterbacher, Kreuzpolka oder Weingartner Rheinländer.

Heimattracht

Goiselschnalzer

Seit 2008 hat der Trachtenverein eine neue Gruppe, die Goißlschnalzer Das Knallen mit einer Peitsche (Geißel oder „Goaßl“) ist ein bayrisch-österreichischer Brauch und stammt ursprünglich aus der Zeit der Fuhrleute. Diese machten dich vor der Einfahrt in eine Ortschaft durch lautes Knallen mit der Peitsche bemerkbar. Durch bestimmte Schlagarten und spezifischer Knallfolgen konnten die Fuhrwerke voneinander unterschieden werden und im Laufe der Zeit entstanden so richtige Erkennungsmelodien, was zum heutigen Schnalzen auf Musik führte.

Goiselschnalzer